9.7.15

Durrës

Durrës ist keine besonders spektakuläre Stadt, aber hier lässt es sich ganz gut aushalten. 
Gestern haben wir uns das Amphietheater und das archäologische Museum angeguckt. Bislang ist nur ein Teil des Theaters ausgebuddelt worden, auf dem Rest stehen noch Häuser. 
Anschließend wollten wir uns das Sommerhaus des ehemaligen albanischen Königs angucken, das ist aber nicht mehr zu besichtigen und verfällt langsam. Der Ausblick ist trotzdem schön. 
Den Rest des Tages sind wir durch die Stadt geschlendert, haben Espresso und Lemon Soda getrunken und haben uns treiben lassen. Gelegentlich sieht man hier schon die Ausläufer der ersten stylischen Bars. 
Während es tagsüber ziemlich ruhig ist, erwacht die Stadt am Abend zum Leben. Auf der Promenade wird flaniert was das Zeug hält. Die Kinder fahren auch gerne mit kleinen Elektroautos durch die Gegend oder mit der Weihnachtsmann-Bahn.
Der absolute Hit im albanischen Fernsehen war übrigens der Besuch von Angela Merkel in Tirana. Überall Sondersendungen, den ganzen Tag. Das ist in etwa so, als wenn Obama Deutschland besucht. 


7.7.15

Wanderung in Ksamil und Ankunft in Durres

Was uns bislang im Urlaub noch gefehlt hat, war eine Wanderung in der Mittagshitze. Diesen Programmpunkt haben wir gestern hinter uns gebracht. Pünktlich zur Mittagszeit sind wir auf den Sotirës gestiegen, der immerhin 232 Meter hoch ist. 
Zwischen den Olivenbäumen war es eigentlich auch ganz idyllisch, bis auf die dicken Kreuzspinnen, die ihre Netze direkt über den Weg gespant haben. 
Das Highlight war aber nicht etwa die Aussicht, sondern die dicke Schlange, die wir aufgescheucht haben. An einer direkten Begegnung war sie offensichtlich nicht interessiert, denn wir haben sie nur noch in einem Affenzahn davon schlängeln sehen. Wahrscheinlich war es eine Westliche Sandboa. Zumindest behauptet das unser Reiseführer. 
Heute sind wir wieder Richtung Norden, nach Durres,
gefahren. Dieses Mal in einem Reisebus mit Klimaanlage. Sehr angenehm, denn hier sind es 36 Grad. 

5.7.15

Ksamil und Butrint

Der Reiseführer sagt, die Meinungen über  Ksamil sind gespalten. Jetzt weiß ich auf jeden Fall, was damit gemeint ist. 
Auf der einen Seite ist der Ort die perfekte Mischung aus touristisch und "ursprünglich". Im Dorf laufen die Schweine, Schafe und Kühe frei rum. Ringsum werden Oliven angebaut. Alles geht seinen geruhsamen Gang. In den Restaurants kann man für wenig Geld richtig guten frischen Fisch essen, mit Blick aufs Meer. Der Ort ist noch nicht von Touristen überlaufen.
Auf der anderen Seite ist Ksamil schon ziemlich zugebaut. Die Strände sind keine einsamen Buchten, sondern mit Sonnenschirmen und Liegen zugepflastert. Die sind aber keinesfalls alle belegt. Als wir uns vorgestern eine Liege für den Strandtag gemietet haben, war höchstens eine Hand voll besetzt. Also schätzungsweise fünf Prozent. Obwohl man natürlich eigentlich nicht auf einem Strand liegen will, auf dem Liegen stehen, ist es doch ganz angenehm und außerdem tritt man sich ja nicht auf die Füße. 

 Was aber wirklich ein bisschen nervt ist die Diskomusik, die allabendlich über die Bucht schallt. Mal ist sie so leise, dass man einfach die Fenster schließen kann und nichts hört. Vorgestern war sie aber so laut, dass man das Gefühl hat, das eigene Bett steht mitten auf der Tanzfläche. 
Das Ksamil, das am Tag so friedlich und ruhig an der Adria-Küste liegt, verwandelt sich ausgerechnet nachts in eine Partyzone. Immerhin war gestern albanischer Abend und die Musik wirklich sehr gut. 

Neben Strandtagen stand gestern auch Kultur auf dem Programm. Wir haben uns die Ausgrabungen von Butrint angesehen. Dort haben sich einst Griechen wie auch Römer getummelt. 

Heute ging es zu einem etwas weiter entfernten Strand, der genau gegenüber von Korfu liegt. Ein Traum: weißer Sand und glasklares Wasser. 
Auf dem Hin- und Rückweg sind wir mitgenommen worden. Erst von einem Pärchen aus dem Kosovo und später von einem netten Albaner der Schwimmtiere verkauft. 
Das ist wirklich das tollste an Albanien: Die Menschen sind auf eine ganz herzliche Art einfach nett und hilfsbereit. Das macht den Urlaub sehr großartig.









1.7.15

Vlorë: das Bochum Albaniens

Vlorë ist eine echt hässliche Stadt. Vielleicht ist sie sogar ein bisschen so, wie man sich Albanien vorstellt: staubige Straßen, fehlende Gullideckel, hässliche Bausünden, vermüllter Strand. Der Strand ist wirklich das "Highlight" der Stadt. Eigentlich ist es mehr ein Kartoffelacker. Ein Kartoffelacker am Meer. Trotzdem gibt es erstaunlich viele Albaner,
die hier ihren Sonnenschirm aufspannen und sich auf diesem feinen braunen Sandboden niederlassen. 
Daneben die Schnellstraße auf der zahlreich LKW, Busse und Mercedesse versuchen, den Schlaglöchern auszuweichen. 
Vlorë lässt sich auf jeden Fall unter "interessant" verbuchen. Unsere Unterkunft ist übrigens genau das Gegenteil. Grün, ruhig und idyllisch.