9.4.17

Sougia - Mit Hightech-Klamotten zum Bäcker


Ich bin mit dem Boot von Paleochora nach Sougia übergesetzt. Eine wunderbare Art des Reisens, vom Wasser aus hat man einen ganz anderen Blick auf die Dinge. 
Sougia ist ein kleiner Ort an der Südküste, an dem es nichts zu tun gibt. Man kann in der Sonne sitzen und lesen oder wandern. 
Somit ist der Ort auch voll mit Wanderwütigen, meist Deutschen. Hier wird aber nicht einfach nur gewandert. Nein, hier geht es darum, seine Hightech-Kleidung zu präsentieren. Oder vielleicht geht es auch ums nackte Überleben. So genau lässt sich das nicht erkennen. 
Ich fühle mich absolut underdressed. Ich habe zwar alte Wanderstiefel und sogar eine kurze Wanderhose (für drei Euro von Decatlon) aber beides habe ich noch nicht getragen (warum auch, bislang war ich noch nicht wandern). Die abschätzigen Blicke der Wander-Nazis im Café auf der Strandpromenade konnte ich förmlich riechen. Ich war leider nur mit Ballerinas, Pluderhose und T-Shirt bekleidet und wollte auch nur Greek-Coffee trinken und aufs Meer starren. Trotzdem war ich wohl nicht standesgemäß angezogen. 
Das wird sich morgen ändern, denn morgen wird gewandert. Auch wenn mir die wichtigsten Accessoires fehlen: die anscheinend lebenswichtigen Wanderstöcke. Keine Ahnung wie ich bislang überlebt habe, ohne diesen überflüssigen Ballast mitzuschleppen. So last season. 




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