Klar gibts auch in Lissabon die netten kleinen Viertel in denen sich junge Designer, coole Bars und Cafes angesammelt haben. Trotzdem scheint auch in Lissabon, wie ueberall auch alles gleich gebuendelt zu sein: hier Starasse mit den coolen Bars, da der Platz mit den Restaurants dort die Souvenierlaeden.
In Porto gibt es so eine Zentraliesierung kaum. Da steht neben dem Eisenwarenladen aus dem letzten Jahrhundert die stylische Luxusboutique und das Geschaeft von gegenueber bietet Schlafanzuege fuer Herren an.
Porto ist noch nicht so mitgerissen von der Globalisierung, oder sagen wir besser, das Stadtbild ist es noch nicht. So findet man vor allem immer noch viele kleine Fachgeschaefte aller Art. In einem werden Handtuecher verkauft, im naechsten Unterwaesche oder Kerzen und auch Laeden in denen man jede Menge religioesen Kitsch wie Heiligenfiguren kaufen kann, existieren in Porto noch zu Hauf.
Daneben faellt aber vor allem eines auf: Der schleichende Verfall der Haeuser in der Stadt. Grosse Plakate kuendigen zwar an, dass die Verwaltung dagegen etwas unternimmt aber ueberwaeltigende Resultate sind noch nicht zu erkennen. So steht gefuehlt jedes dritte Haus leer bzw. sieht so aus als staende es leer. Oft genug sind auch voellig heruntergekommene Bauten mit zersplitterten Fensterscheiben noch bewohnt.
Wer also in Porto leben will, der hat zwei Moeglichkeiten: Entweder man wohnt zentral in der Altstadt und nimmt in Kauf, dass die Wohnung dringend sanierungsbeduerftig ist und ausserdem noch feuchte Waende hat oder man zieht auf die andere Seite des Flusses wo neue graue Wohnbloecke entstehen. Die sind vielleicht nicht stilvoll, haben aber zumindest ein funktionierendes Bad. Uebrigens: Obwohl die Bausubstanz so schlecht ist, ist wohnen in der Altstadt keinesfalls guenstig: Lage schlaegt Komfort.