23.10.14

Taiwan: Corgis, Anstellen und wenig Zucker

Wir sind am Ende unserer Reise. Eine gute Gelegenheit noch mal über ein paar Taiwanesische Eigenheiten bzw. Sonderheiten zu referieren. 

Niedliche Hunde
 Niedliche Hunde sind in  Taiwan echt angesagt. Eigentlich sieht man auch nur kleinere Hunde. Pudel liegen absolut im Trend. Was aber wirklich auffällig ist: das Fell der Tiere sieht immer so aus, als wäre es Super fluffig und weich. Vielleicht gibt es hier sowas wie Perwoll für Hundefell. Häufig werden die Tiere auch gleich in ein Kostüm gesteckt. Das Model Biene liegt gerade voll im Trend.
 Was mich natürlich sehr freut ist, dass es hier sehr viele Corgis gibt. Kein Wunder: der Corgi ist ja auch der König der niedlichen Hunde.

Zucker im Essen
Egal ob Eistee, Nachtisch oder Eis, in Taiwan wird sehr wenig Zucker verwendet. Eistees (die man im Kühlregal kaufen kann) sind tatsächlich nur kalter grüner Tee und eigentlich gar nicht gesüßt. 

Eistee
Eisteebuden gibt es hier an jeder Ecke. Der Klassiker ist kalter grüner Tee mit Eiswürfeln und einem Schuss Milch. Herrlich erfrischend. Bei der Bestellubg kann man wählen, ob man sein Getränk mit viel/wenig Eis und/oder Zucker haben möchte. Daneben gibt es unzählige Varianten mit frischem Fruchtsaft/Früchten verfeinert oder mit "Pearls" (in Deutschland als Bubble aus dem Bubble-Tea bekannt). 

Anstellen
Taiwanesen stellen sich gerne an. Auf den U-Bahnhöfen gibt es überall Markierungen, in die man sich stellen und auf die Bahn warten muss. Kommt die Bahn an, hält sie genau vor diesen Markierungen, man lässt die Leute aussteigen und geht dann geordnet und der Reihe nach in den Zug. Auch für den Bus stellen sich alle an. Egal ob die Reihe 10 oder 20 Meter lang ist. 

U-Bahn fahren
Gerade in Taipeh ist U-Bahn fahren sehr entspannt. Mann kann sich eine Plastikkarte kaufen, mit Guthaben aufladen und jedes Mal wenn man das Gleis betritt, hält man das Kärtchen an eine Schranke, die sich dann öffnet.
U-Bahn fahren geht sehr geordnet vor sich. Alle stellen sich in eine Reihe. Außerdem gibt es an jeder der Waggontüren jeweils vier "Priority Seats", die Alten, Schwangeren etc. vorbehalten sind. Auf diese blauen Sitze setzt sich nur, wer auch berechtigt ist, egal ob sonst alle Sitze besetzt sind. Trinken und essen sind verboten. Wer krank ist wird in Durchsagen und auf Plakaten dazu aufgefordert einen Mundschutz zu tragen. 

Maokong und "Modern Toilet"

In Taiwan wächst der beste Tee der Welt und eines der besten Anbaugebiete liegt direkt vor Taipehs Haustür: Maokong. 
Das tolle an Maokong ist, dass man den Ort am besten über eine Seilbahn erreichen kann. Man hat eine fantastische  Aussicht auf die Berglandschaft und Taipeh. Aber das Allerbeste kommt noch: Es ist nicht irgendeine Seilbahn mit der man hochfährt, sondern eine "Hello Kitty"-Seilbahn. 
In Maokong haben wir uns ein bisschen treiben lassen, waren beim Teetasting, im Teehaus und haben natürlich auch Tee gekauft. 

Modern Toilet Café 
Hier hat sich jemand seinen Traum erfüllt: Im Modern Toilet Café sitzt man auf Toiletten, isst aus kleinen Kloschüsseln und auch die Wandgestaltung dreht sich um das eine Thema. Sogar die Deckenlampen sind in Form kleiner Haufen gestaltet. 
Wir haben gleich das Menü mit Upgrade bestellt. Das Besondere: Man trinkt Eistee aus einem Urinal, das man am Ende mitnehmen darf. Großartig!



21.10.14

Yangmingshan National Park und Hot Spring mit alten Frauen

Das tolle an Taipeh ist, dass die Stadt so groß ist und 1000 Dinge und Orte hat, die man entdecken kann. Man könnte locker Wochen hier verbringen. 
Gestern waren wir im Yangmingshan National Park, der gleich vor den Toren Taipehs beginnt, sprich: Man kann ihn ganz bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Eigentlich wollten wir uns nur ein bisschen umsehen, sind dann aber doch zu zwei sehr netten Wanderungen aufgebrochen. Bei 30 Grad, aber im angenehm schattigen Wald. Wir haben sogar eine grüne Schlange gesehen. 
Bild: Blick aus dem Hotel

Nach der Wanderung sind wir dann noch in heiße Quellen gestiegen. Die Badehäuser sind nach Geschlechtern getrennt, so dass wir uns, jeder auf sich gestellt, durchschlagen mussten. 


Nachdem ich den Raum betreten hatte, war mir klar: Das ist ein Platz für die Einheimischen. Sprich: Ausnahmslos alte Frauen saßen im Wasser, die kein Wort Englisch sprachen. Nach ein paar kleinen Missverständnissen ( die Bademeisterin hatte mir irgendetwas versucht zu erklären, ich dachte, das Bad würde bald schließen, bin wieder hinaus gegangen und hab mich traurig auf die Bank gesetzt, sie hat mich wieder sanft hineinbuxiert), saß ich dann mit den Ladys im warmen Wasser. Vorher musste ich mich erst mal kräftig abschrubben (Seife wurde mir gereicht). 

Jeder neuen Frau die reinkam, erzählten die Ladys offensichtlich erst mal die Geschichte mit dem Missverständnis (ich nehme das an, weil am Ende der Erzählung immer freundlich auf mich gedeutet worden ist und wohlwollend genickt wurde). Ein Erlebnis aus einer anderen Welt. 

19.10.14

Kenting und Tainan






Ich bin ein bisschen im Verzug. Wir sind nämlich schon wieder in Taipeh. 
Aber der Reihe nach. 

Kenting National Park
Wir sind die letzen Tage in Kenting mit dem Roller rumgedüst und haben die Gegend erkundet. Eine sehr schöne Gegend. An einem unserer Haltepunkte hat uns eine Gruppe älterer Taiwanesen sogar spontan zum Essen eingeladen. Auf einem Gaskocher haben sie uns eine leckere Suppe zubereitet und uns mit exotischem Obst versorgt. 


Tainan
Tainan ist die älteste Stadt Taiwans mit vielen Überbleibseln aus der japanischen Kolonialzeit. Allerdings ist die Stadt auch stressig. Fußgängerwege gibt es kaum, am besten man bewegt sich mit dem Bus, oder, wie wir, mit dem Fahrrad fort. Mit dem Fahrrad in einen Taiwanesischen Kreisverkehr zu fahren, ist schon ein ganz besonderes Erlebnis. 
Einen Tag haben wir damit verbracht, uns Tempel anzugucken. In Tainan stehen nämlich die meisten Tempel Taiwans. Sie sind entspannende Ruhepunkte im hektischen  Alltag. 

Was mindestens genau so toll war wie die Stadt, war das Hostel. Leiterin Kate war wirklich eine tolle Gastgeberin. Und ihre Gäste, überwiegend Taiwanesen, waren ebenso bezaubernd. Wir haben nette Abende zusammen verbracht und dabei folgende Erkenntnisse über Taiwan errungen: 

"China No" - Die Taiwanesen lehnen die "Annäherungsversuche" Chinas ab und betrachten sich als eigenständiges Land.

 Festlandchinesen erscheinen ihnen oft als überheblich und schrecklich uninformiert (liegt an der chinesischen Zensur). Als Touristen treten sie häufig in Gruppen auf und benehmen sich, laut den Taiwanesen, nicht besonders gut. 

Helikoptereltern - Auch in Taiwan gibt es die Entwicklung, sein Kind auf Schritt und Tritt zu begleiten und zu beschützen, ähnlich wie bei uns.

Stinky Tofu - mögen selbst einige Taiwanesen nicht. Dafür aber Hühnerfüße: "Taste like Chuwinggum". 







13.10.14

Kenting National Park



Es ist Winter im Kenting National Park. Heute waren es nur 28 Grad. Herrlich! 
Die Wege hier im Süden von Taiwan sind doch länger und vor allem hügeliger als gedacht. Um alles gut zu erreichen, haben wir uns Elektro-Scooter ausgeliehen. Die Dinger fahren nur mit max. 38kmh, machen aber riesigen Spaß (Selfies mit Scooter gibt's morgen).
So sind wir mit unseren zwei Rollern zum ersten Walk in den Park aufgebrochen. Der Wald ist wunderschön und doch fast ein bisschen unwirklich, wie im Botanischen Garten im Tropenhaus. 
Das Highlight waren definitiv die Affen, die wir gesehen haben. Aber auch die weiße Krabbe, die offensichtlich im Wald lebt, war ziemlich beeindruckend. 
Bild: Lecker Spargelsaft aus dem Automaten. 



12.10.14

Sansiantai und Kenting National Park

Angekommen in Taitung. Taiwan ist wirklich ziemlich einfach zu bereisen. Alle Schilder sind neben Mandarin oder Taiwanesisch auch auf Englisch (bzw. in lateinischen Buchstaben) beschriftet. Außerdem werden alle Stationen im Zug auf Englisch durchgesagt ( und zwar so, dass man es versteht). Im Bus wird die nächste Station auch in lateinischer Schrift angezeigt. 
Reisen nach Taiwan sind gerade für das deutsche Publikum ein Highlight: Hier ist alles ordentlich, sauber, pünktlich, verlässlich und gut ausgeschildert. Nur die Leute sind höflicher und freundlicher als in Deutschland ( hier stellt man sich sogar für den Bus in eine Reihe).
In Taitung hatten wir eine ganz besonders nette Begegnung. Unsere Gastgeberin Susu hatte uns am Bahnhof herzlich mit einer Willkommenstafel empfangen und in ihr nettes Hostel gefahren. Das wird nicht nur von Backpackern sondern auch von sieben Katzen bewohnt. Was gleich auffällt: auch hier ist es sehr sauber. Mit Schuhen darf man, wie überall in Taiwan, nicht ins Haus. 
Susu gehört zu der Spezies der Hippies. Die Wände sind bunt angemalt, überall hängen Katzenbilder. 
Eigentlich sind wir nach Taitung gefahren, um nach Green Island überzusetzen. Die Wellen waren aber einfach zu hoch, keine Fähre ging raus. 
Stattdessen sind wir nach Sansiantai gefahren und haben uns die beeindruckenden Wellen auf einer drachenähnlichen Brücke angesehen. Die verbindet das Festland mit einer kleinen Insel. Sehr faszinierend. 
Zurück im Hostel haben wir dann noch mit Backpackerinnen aus Hongkong und Taiwan über das Verhältnis zu China diskutiert. Das Fazit: China no!
Nun sind wir im Kenting National Park angekommen, genießen Bier am Meer und Dumplings in der Brutzelbude. 

10.10.14

Taroko National Park und Taitung

Bild: Öffentliches Klo in Taiwan. 

Wir haben bei Oma geschlafen, und das kam so: Ich habe über Airbnb ein Doppelzimmer gebucht und das war nicht etwa in einem Hostel ( die Hostels hier in Taiwan vermieten ihre "private rooms" überwiegend über Airbnb) sondern bei einer älteren taiwanesichen Dame zu Hause. Zwar sprach sie kein englisch aber eine Dose mit in Milch aufgeweichten Erdnüssen hat uns die Lady hingestellt. Die haben wir dann mit ihr vor dem Fernseher verdrückt. Im Fernsehen lief übrigens eine Daily Soap, die offensichtlich im alten China spielt. 
Und noch eine Überraschung hat uns in Hualien überfallen. Taiwan ist das einzige mir bekannte Land, das zwei Steckdosen-Systeme hat. Wir hatten natürlich nur einen Adapter mit, der zwar prima in Taipeh passte aber nicht in Hualien. Daher gibts jetzt auch keine Fotos aus dem Taroko National Park. Die werden nachgeliefert. 
Die dritte Überraschung war dann der Taroko National Park. Wir dachten, man wandert die Schlucht entlang, macht hier und da mal ein paar Abstecher in die Berge...Dem war aber leider nicht so. Die meisten Trails waren gesperrt, da sie durch das letzte Erdbeben beschädigt worden sind. Auch an der Straße entlang zu gehen war nicht so richtig ideal. Der Seitenstreifen war gerade mal 30cm breit und die Busse und Taxen zahlreich. Ein besonderes Abenteuer waren die zahlreichen Tunnel, die wir durchqueren mussten. Na ja, dafür konnten wir die Schlucht recht intensiv betrachten. 
Die Taiwanesen hingegen haben sich eher von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt bringen lassen um dann kurz auszusteigen und wieder in den Bus zu steigen. 
Heute sind wir nach Taitung gefahren. Eine sehr nette Unterkunft mit sieben Katzen. Eine kleine Radtour haben wir auch schon unternommen und und dabei die krassen Wellen auf dem Meer betrachtet. Ach ja, und der Selfie-Stab ist auch zum Einsatz gekommen. 

6.10.14

Hello Kitty Café und Taipei 101

Was für ein Tag. Heute Morgen haben wir erst mal verschlafen (gleich vier Stunden). Trotzdem konnten wir (fast) alles erledigen, was heute auf dem Plan stand. 
Station 1 war der Taipei 101. Als ich vor sieben Jahren hier war, galt der Büroturm noch als der höchste der Welt. Damals war die Fahrt auf den Turm auch eher ein Nebengeschäft, heute ist der Trip mit dem Fahrstuhl in den 89. Stock professionell durchorganisiert. Der Ausblick lohnt sich aber trotzdem. Besonders wenn die Sicht klar ist. Neben dem Ausblick sind auch die riesigen Metallkugeln interessant, die die Archtekten im Inneren des Turmes angebracht haben. Sie sollen das Gebäude bei Wind im Gleichgewicht halten. Damals waren sie übrigens grau, heute sind sie in Gold angestrichen.
Nach einem kleinen Shoppingtrip zu Uniqlo, haben wir dann die Tickets für unsere Weiterreise organisiert. Auch das ging erstaunlich leicht: der Ticketfrau im Reiseführer die Stadt zeigen, Datum und Uhrzeit aufgeschrieben, fertig. Die wichtigsten Eckdaten stehen übriges auch in lateinischen Buchstaben auf dem Ticket. 
Das macht Taiwan zu einem sehr angenehm bereisbaren Land. Egal ob Straßenschild oder Supermarkt-Snack: unter den chinesischen Schriftzeichen steht immer die Beschreibung in lateinischen Buchstaben. 
Das gilt allerdings nicht (immer) für die Leckereien auf den Nachtmärkten - auf die es uns abends natürlich auch wieder getrieben hat. Da muss man bei der Zubereitung hinschauen und gelegentlich raten, was es sein könnte. 
Helge hatte sich ein Austern-Omlette ausgesucht. Tatsächlich ganz lecker. Vegetarische Speisen sind hier leider eher selten aber durchaus vorhanden. 
Eigentlich wollten wir heute Abend auf die "Snake-Alley". Hier sollte es laut Reiseführer Schlangen, Schildkröten und diverse andere Snacks geben. Frisch geschlachtet, frisch zubereitet. Nach vergeblicher Suche, hat uns ein Einheimischer dann erklärt, dass es sowas heute hier nicht mehr gibt: "Animal Protection." Bis auf ein paar träge wirkende Anakondas in Käfigen war tatsächlich nichts mehr vom ursprünglichen Markt zu sehen. 

Als Trost habe ich mir einen Smartphone-Selfie-Stab gekauft. Der heißeste Scheiß in Taiwan. 
Ach ja, im Hello Kitty Café waren wir zwischendurch auch noch. Ein Traum aus Rosa und süßen Kuchen. 

5.10.14

Nationale Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle und Mango-Eis zum Frühstück

Taiwan ist wunderbar. Heute haben wir gelernt, wie man UBahn fährt. Der nette Mann vom Ticketverkauf hat uns erklärt, wie man sich eine Plastikkarte (Easycart) kauft und sie bei Bedarf immer wieder mit  Guthaben aufladen kann. Ohne gültige Karte kommt man nämlich erst gar nicht auf den Bahnsteig. Anders als in Budapest oder Sofia mussten wir dieses Mal also nicht schwarzfahren. 
Ohne UBahn ist man in Taipeh quasi aufgeschmissen. Die Stadt ist riesig. 
Nach einem Frühstück mit Mangoeis und Waffeln standen der Wochenmarkt vor unserer Haustür, die Nationale Chiang-Kai-shek-Gedächtnishalle und der Huashan 1914 Creative Park auf dem Programm. Der Creative Park ist ein
ehemaliges Industriegelände das Künstler in eine Art Kulturzentrum verwandelt haben. Echt empfehlenswert. 
Abendbrot gabs später auf dem Raohe St. Tourist Night Market. Vom Schweinedarm über Gänsehälse bis hin zu mit roten Bohnen gefüllten
Gebäckstücken gabs alles was das Herz begehrt. Ich habe mich übrigens für letzteres und einen leckeren Kaktusfeigensaft entschieden. Yummi!